Bestattung planen – eine Grundsatzentscheidung

Was genau ist eine Bestattung? Was macht sie aus? Hier erfahren Sie mehr dazu.

Die Bestattung ist allgemein ein Akt der letzten Ehre, den Angehörige, Freunde und enge Bekannte einem oder einer Verstorbenen erweisen. Der Begriff umfasst unterschiedliche Formen der Abschiednahme, besonders verbreitet sind Feuerbestattung (Kremation) und Erdbestattung, also ein Begräbnis oder eine Beerdigung. Neben diesen beiden am häufigsten gewählten Bestattungsarten ist die Naturbestattung von Bedeutung. Dabei verstreuen Angehörige, Freunde die Asche in der Natur, etwa in einem See, Fluss, auf einem Berg, einem Aussichtspunkt oder dem Lieblingsort des Verstorbenen. Es gibt dafür auch spezielle, lösliche Urnen. Sie eignen sich für eine Naturbestattung ohne Ausstreuen der Asche und können beispielsweise zu Wasser beigesetzt werden. Oft äussert der Verstorbene in einem Testament oder einer Verfügung seine Wünsche zur Gestaltung seiner Bestattung. Religiöse Trauerzeremonien nehmen tendenziell ab, sind aber dennoch häufig Teil einer Bestattung.

Welche Möglichkeiten gibt es, eine Bestattung zu gestalten?

In der Schweiz gilt der Friedhofszwang nur für die Erdbestattung. Die aus der Kremation hervorgegangene Asche können Angehörige in einer Urne verwahren und an einem prinzipiell frei wählbaren Ort platzieren. Es steht ihnen frei, die Asche an beliebigen Orten zu verstreuen.

Erdbestattungen laufen meist nach der klaren Vorgabe einer älteren Tradition auf dem Friedhof ab. Bei der Kremation gibt es mehr Möglichkeiten, auf individuelle Vorstellungen einzugehen. Sie kann ferner mit einer Naturbestattung an einem Gewässer, auf einem Berg, eine Aussichtspunkt oder einem anderen besonderen Ort verbunden werden.

Welche alternativen Bestattungsarten gibt es? Wie können Angehörige trauern?

Bei einer Erdbestattung gibt es einerseits die Möglichkeit, in einem Einzelgrab zu ruhen, andererseits besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit Familienmitgliedern oder anderen nahestehenden Personen in einem Familiengrab die letzte Ruhe zu finden. Der Trend in der Schweiz geht dabei in Richtung Familiengrab

Angesichts der Liberalisierung im Umgang mit Feuerbestattungen hat sich eine breite Auswahl an alternativen Angeboten herausgebildet. Neben der Urnenbeisetzung auf einem Friedhof oder einem Privatgrundstück kann sich der Betroffene wünschen, seine Angehörige, Freunde oder Bekannten mögen seine Asche zu Land, Wasser oder in der Luft verstreuen.

Wie und wo Angehörige trauern können, hängt eng mit dem Ort der Bestattung zusammen – in manchen Fällen eignet sich ein ruhiger Platz zu Hause, andere wählen den klassischen Friedhof als Trauerort, da es für sie dann einfacher ist, mit der Distanz Abschied zu nehmen. Wird die Asche verstreut, ist ein Grabmal naturgemäss nicht vorhanden. Ein Besuch am Bestattungsort, verbunden mit schönen Erinnerungen an den Verstorbenen, kann jedoch helfen, Verluste zu bewältigen.

Wie ist die Lage in der Schweiz? Welche Bestattungsart wird häufig gewählt?

Die schweizerische Bestattungstradition ist durch den christlichen Glauben geprägt, katholisch wie reformiert. Historisch verbreitet war und ist in manchen Regionen noch immer die klassische Erdbestattung am Friedhof, verbunden mit einer Abdankungsfeier in einer Trauerhalle oder einer Kirche.

Seit dem 19. Jahrhundert wird vermehrt die Kremation bevorzugt, in den letzten Jahrzehnten nicht zuletzt durch die freieren Gestaltungsräume für die Abschiednahme. Erdbestattungen machen derzeit nur mehr ca. 10 bis 15 Prozent aller Beerdigungen aus. Immer mehr Menschen haben keinen engen Bezug zu einer Glaubensgemeinschaft und möchten ihren Angehörigen ermöglichen, individuell Abschied zu nehmen. Da für die Verstreuung der Asche kein Friedhofszwang herrscht, ist ihnen freigestellt, was nach der Verbrennung mit den sterblichen Überresten geschehen soll.

Individuelle Gestaltungswünsche

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Bestattung werden in der Schweiz durch kantonale Bestattungsverordnungen vorgegeben. Bei speziellen Wünschen ist eine Anfrage beim jeweiligen Bestattungsamt zu empfehlen. Auch Bestattungsunternehmen können online oder auf Anfrage Auskunft über die Durchführbarkeit einzelner Bestattungsarten geben. DeinAdieu.ch stellt im Folgenden einen Überblick zur Verfügung:

Inwieweit kann der Kostenfaktor eine Rolle spielen?

Nebst Bestattung und Zeremonie fallen vor allem die Grabnutzungs- und -pflegekosten über einen Zeitraum von 20 bis 50 Jahren oder länger ins Gewicht. 

Finanziell und wirtschaftlich am günstigsten, obgleich inzwischen seltener geworden, sind anonyme Gemeinschaftsgräber, in denen einander unbekannte Verstorbene beigesetzt sind. Dabei wird auf eine Zeremonie sowie auf die Anfertigung eines individuellen Grabes mit Grabstein, Gravur und Grabpflege verzichtet. Aus Platzgründen wird dabei meist die Asche bestattet.

Etwas teurer kommen Reihengräber und Urnennischen. Sie bieten mehr Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung, beispielsweise durch einen Grabstein mit Inschrift oder eine gravierte Platte sowie Blumenschmuck. Am kostenintensivsten sind in der Regel Familien- oder Privatgräber, da sie zumeist individuelle Anfertigung und Pflege benötigen.

Verstirbt jemand mittellos, trägt häufig die Gemeinde die Kosten einer Bestattung:

Grundsätzlich verleiht schon die Würde des Menschen einen Anspruch auf gewisse Mindestgarantien bei der Bestattung. In der Schweiz kennen zahlreiche Gemeinden ein Anrecht auf eine kostenlose Bestattung in kleinem Rahmen. Ein relativ umfangreiches Unterstützungsangebot findet sich etwa in der Stadt Zürich, wo einerseits Einwohnern ein einfaches Begräbnis kostenlos gewährt wird und andererseits Bestattungswünsche via Vereinbarungsformular beim Bestattungsamt hinterlegt werden können.


Nach einem Todesfall gibt es unterschiedliche Bestattungsarten. Neben der Erdbestattung auf einem Friedhof sind Kremationen besonders verbreitet. Die daraus entstehende Asche erhalten die Angehörigen zur freien Verfügung. Mit ihr sind Naturbestattungen im Wald oder in den Bergen sowie Ausstreuungen möglich. Bei der Wahl der Bestattungsart sowie des Bestattungsortes gibt es ein breites Beratungsangebot auf DeinAdieu.ch, sowie bei Bestattungsunternehmen und Bestattungsämtern. Dort können Sie weiter Offerten einholen bzw. finanzielle Unterstützung beantragen.

Eine Antwort auf „Bestattung planen – eine Grundsatzentscheidung“

Wolter Anita sagt:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Mein Papa wurde als Schweizer selbstverständlich in der Schweiz beerdigt.
Frage: Mein Bruder hat sich nun erlaubt die Erde unseres Vaters mit zu sich nach Hause zu nehmen. Ohne Einwilligung der anderen 4 Geschwister. Darf er das alleine entscheiden?
Wenn nicht, was können wir nun tun?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Mit feundlichen Grüßen
Anita Wolter

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