Hoch hinaus unabhängig der Voraussetzung: «Klettern für alle» macht es möglich. Es ist eines von zahlreichen Projekten, das PluSport fördert, um ihr Ziel der Inklusion und Integration zu realisieren. Eine Kletterhalle für alle braucht besondere Voraussetzungen: Die Mitarbeitenden werden von ausgebildeten Behindertensportleitenden sensibilisiert und geschult. Das Material und die Kletterrouten werden angepasst, so müssen beispielweise die Abstände zwischen Griffen und Tritten kleiner sein oder der Klettergurt wird adaptiert.
Eine Kletterhalle für alle
«Wir sind bestrebt, gemeinsam mit anderen Sportverbänden oder Partnern, wie beispielsweise den Schweizer Kletterhallen, Grenzen abzubauen und sportliche Begegnungen zu ermöglichen», so Regula Muralt. «Für solche und viele weitere Projekte sind wir auf Spendengelder angewiesen. Einer der Spender ist Bruno Müller. Er unterstützt die Projekte von PluSport, unter anderem mit einem Legat: «Es ist mir ein Bedürfnis, neben meinen Liebsten einen Teil meiner Hinterlassenschaft einer Organisation zu vermachen, die mich zu Lebzeiten überzeugt hat und über mein Leben hinaus Bestand haben wird. Ich habe in meinem Testament PluSport mit einem Legat bedacht», so der Spender.
In Bewegung bleiben
Ein weiteres Beispiel für neue Wege ist das gemeinsame Trainingslager von Boarding Association Switzerland East (BASE) und PluSport. Insgesamt 28 Snowboarder:innen mit und ohne Behinderung trainierten während einer Woche gemeinsam. Athlet:innen und Trainer:innen sind sich einig: ein Gewinn für beide Seiten. Mit dabei war auch Romy Tschopp, die im Alltag mit Krücken und dem Rollstuhl unterwegs ist. Sie wurde mit Spina bifida, einem offenen Rücken, geboren. Snowboarden kann sie trotzdem – mithilfe von harten Snowboardschuhen als Ersatz für ihre Unterschenkel-Orthesen und einem adaptierten Training von PluSport. Für Romy Tschopp ist klar: «So kann ich meine Leidenschaft ausleben und empfinde grosses Glück und Dankbarkeit dabei. Auf dem Brett spüre ich das Freiheitsgefühl, das ich im Alltag nur wenig kenne», so die Snowboarderin.
Sensibilisierung – schon in der Schule
Die Sensibilisierung ist zentral. Diese beginnt bereits in der Schule. Im Rahmen von PluSport@school bietet der Dachverband Workshops für Schulklassen oder Weiterbildungen für Lehrpersonen an, um sie fit für Inklusion zu machen: Wie gestalte ich den Sportunterricht so, dass Schüler:innen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam Sport treiben können? Die Sportberatung zeigt, wie Übungen so adaptiert werden, damit ein Miteinander möglich wird. «Ein Leuchtturm-Projekt, das Kinder und Lehrpersonen sensibilisiert und Hemmschwellen abbaut», so Regula Muralt.
Dem Dachverband gehören 86 Mitgliederclubs an, die ein breites Bewegungs- und Sportprogramm in der ganzen Schweiz anbieten. Jährlich führt PluSport über 100 Sportcamps durch. Die Ausbildung, Beratung und Erstellung von Lehrmitteln sind eine weitere wichtige Dienstleistung von PluSport. Der Verband bewegt alle Menschen, unabhängig ihrer Voraussetzung, ob mit einer geistigen, psychischen, sinnes- oder körperlichen Behinderung. «Wir sehen die Chancen, nicht die Hindernisse – und konzentrieren uns auf das, was alles möglich ist», so Muralt.
Spitzensport spornt an und macht sichtbar
PluSport fördert vom Breiten- bis zum Spitzensport. Der Spitzensport trägt viel zur Sichtbarkeit und Sensibilisierung in der Bevölkerung bei. Wenn die blinde ehemalige Spitzensportlerin Chantal Cavin zum Beispiel den Jungfrau-Marathon läuft und die Kleine Scheidegg hochrennt oder Elena Kratter mit Beinprothese die Bronzemedaille an den Paralympics im Weitsprung holt, sind das kraftvolle Bilder. Bilder, die auch junge Sportler:innen anspornen können: Fynn Thurnherr ist 15 Jahre alt und macht beim Fördertraining von PluSport mit. Fynn hat eine Cerebralparese (CP), die es ihm erschwert, seine Füsse, Beine und die rechte Hand zu kontrollieren. Neben der Schule und dreimal Physiotherapie in der Woche treibt Fynn viel Sport. «Das gibt mir ein gutes Gefühl und Selbstvertrauen», so der Teenager. Ganz besonders hat es ihm die Leichtathletik angetan, wo er im Nationalkader ist. PluSport fördert Kinder und Jugendliche in den verschiedensten Disziplinen vom Breiten- bis zum Spitzensport. Regula Muralt ergänzt: «Es geht nicht nur darum, Spitzensportler:innen hervorzubringen. Wir schaffen Angebote, damit sich alle ihren Voraussetzungen und ihrem Können entsprechend sportlich betätigen und sich weiterentwickeln können. Dies fördert ihr Selbstvertrauen und hat positive Auswirkungen auf ihren Alltag.»
Bruno Müller hat in seinem Testament PluSport mit einem Legat bedacht, weil er einen Teil seiner Hinterlassenschaft einer Organisation vermachen möchte, die ihn zu Lebzeiten überzeugt hat und über sein Leben hinaus Bestand haben wird.
Hier können Sie den Schweizer Dachverband für Behindertensport im Testament berücksichtigen.